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Eigenes Internetradio als Musik-Mediathek

Wem das ständige Synchronisieren zwischen den einzelnen Geräten und dem Rechner auf den Senkel geht oder vielleicht mit einigen anderen den selben Musikgeschmack teilt, für den Mag diese Idee gar nicht mal so abwegig sein. Nun gut, man braucht ein bisschen Know-How und ein paar Serverkapazitäten, aber in Zeiten, wo man kleine vServer kostenlos bekommt, wird man wohl auch daran kommen.

Also wie jetzt? So ganz in echt so‘n eigenes Internetradio?

Ja. Zumindest im Prinzip. Der Grundaufbau besteht aus 3 Teilen:

Alles drei ist einfach z.B. über eine Paketverwaltung gängiger Linux-Distributionen zu installieren. Fertig installiert ist die Installation mit den vorhandenen Dokumentationen der Konfigs und ein bisschen Hintergrundwissen bzw. Tutorials einfacher, als man denkt.

Das einzige Problem, auf das man stoßen wird, sind die vielen verschiedenen Codecs, mit denen der mpd und Icecast arbeiten können. Am gängigsten bei Internet-Radios ist MP3, wobei hierfür eine teilweise widerspenstige Bibliothek gebraucht wird. Wesentlich einfacher von Statten geht die Einrichtung mit gängigen OpenSource-Codecs wie OGG oder FLAC. Ich empfehle OGG, Icecasts Standard. Auch der mpd unterstützt OGG von Haus aus.

Man sollte sich bei der Einrichtung allerdings eine Tür offen halten. Möglicherweise möchte man ja selbst man etwas zum Streamserver senden, damit dieser es als Stream zur Verfügung stellt. Man würde dann nicht mehr den mpd, sondern die eigens gestreamte Musik hören.

Das kann man in Icecast leicht bewerkstelligen, indem man einen sog. Fallback-Mount einrichtet. Mounts sind die einzelnen Streams, die Icecast sendet. Vergleichbar mit Steckplätzen, in die man seinen Kopfhörer einsteckt.

Beispiel: Man hat zwei Mounts, also mögliche Dinge, die der Hörer hören kann. Einer davon ist unser mpd, der dauerhaft irgendeine Playlist spielt. Der andere wird nur sporadisch genutzt, wenn mal jemand selbst streamen möchte. Anstatt immer zwischen den Mounts, also „Steckplätzen“ für den Hörer zu wechseln, richtet man einen Fallback ein. Wirkung: Wenn auf dem SelberStreamen-Mount nichts kommt, wird nicht nichts gesendet, sondern die Playlist vom mpd. So verbindet sich der Hörer nur mit einem Mount und braucht nicht ständig seinen Kopfhörer-Anschluss zu wechseln.

Einmal aufgesetzt bedarf dieses System sehr wenig Wartung, weil sowohl Icecast als auch der mpd sehr stabil laufen und nur im äußersten Notfall sterben oder einen Eingriff benötigen. Mir ist es noch nicht passiert.

Falls spezielle Fragen aufkommen, können sie gerne gestellt werden. Ich werde aber kein komplettes Tutorial schreiben, da es mit hierbei mehr um die allgemeine Funktionsweise als um jede Zeile einer Konfigurationsdatei geht.